Zusammenfassung: Unser Zeitalter zeichnet sich durch eine in Geschichte nie vorgekommene Empörung gegen jede Art von Autorität, sowohl der religiösen wie auch der erzieherischen, aus. Indem der Verfasser dieser Abhandlung auf der Suche nach einer tieferen Wurzel ist, wendet er sich zur biblischen Auffassung der Ursünde und hebt hervor, dass der »Vatermord« zu ihrem Wesen angehört. Die Ursünde ist ein Menschenversuch, Gott aus seinem Gewissen auszutreiben, den Gofct in sich selbst durch sein Vergessen und seine Entfremdung von Ihm zu töten. Dadurch ist der Mensch von der tyranischen Psychologie angesteckt, und der Geist vom Vatermord hat auf alle menschlichen Beziehungen und auf ganze menschliche Geschichte im allgemeinen seinen Stempel gedrückt. Damit hat sich die Geschichte in den Kampf um die Oberherrschaft zwischen Mensch, Gott und Natur gewandelt. Der Mensch bat in dieser Weise das Geheimnis der ewigen Vaterschaft vergessen und es in seinem Bewusstsein entstellt. Dieses vergessene Geheimnis entdeckt ihm wieder der Logos Gottes durch die Offenbarung seiner Söhnschaft. Der eingeborene Sohn offenbart uns, dass Gott der Vater keine Verneinung seiner Person ist, sondern er ist ihre Fülle (Pleroma). Er zeigt auch den Menschen, dass sie dazu berufen sind, damit diese himmlische Vaterschaft und Sohnschaft, worin er gar nichts Tyrartisches gibt, zum Fundament ihrer Existenz und Erziehung werden.